Mediative Kompetenz
Konstruktive Konfliktlösung in Organisationen und Unternehmen
Die sechs einzelnen Kurstage Mediative Kompetenz bieten eine flexibel kombinierbare, kompakte und praxisorientierte Einführung in Grundlagen und Techniken mediativen Handelns unter Einbezug von sozialen Phänomenen, die in Konfliktsituationen häufig begleitend auftreten.
Tag 1 widmet sich ganz der Vorstellung von Mediation als Verfahren und der Einführung in Grundlagen und Techniken eigenem mediativen Handelns. Die Kurstage 2-6 erweitern und verfeinern die Techniken mediativen Handelns jeweils in Bezug auf den Umgang mit einem bestimmten sozialen Phänomen (Hierarchie und komplexe Organisationsstrukturen, Macht, Emotionen, Ambivalenz, Alter).

Auf der Grundlage von entsprechenden sozialwissenschaftlichen Ansätzen werden jeweils auch Situationen und Fälle aus der Praxis der Teilnehmer/innen reflektiert sowie mediative Umgangsweisen und Steuerungsmöglichkeiten diskutiert und in Sequenzen erprobt.
Zielgruppen
- Personen, die sich für ihre Arbeits- bzw. Alltags-Situationen neue und konkrete Vorgehensweisen für Konfliktsituationen wünschen,
- Interessiert sind an einem intensiven und kompakten, gleichzeitig flexibel kombinierbaren Kursformat,
z.B. aus Verwaltung, Wirtschaft, Kirche, sozialen Institutionen, Stiftungen, Vereine, Politik, Schule stammen.
Die Vertiefungstage (2-6) eignen sich im Hinblick auf die jeweiligen sozialen Phänomene (Macht, Ambivalenz, Hierarchie etc.) zudem als Weiterbildung für Berater/innen, Coaches und Mediator/innen, die entsprechendes sozialwissenschaftliches Hintergrundwissen suchen.
Inhalte
Grundlagen und Techniken mediativen Handelns
Leitung: Katja Windisch
Der Kurstag führt in die Grundprinzipien und Techniken mediativen Handelns ein. Ausgehend von einem Überblick über Konfliktdynamiken und Eskalationsstufen wird die institutionalisierte Mediation als strukturiertes Verfahren konstruktiver Konfliktbearbeitung vorgestellt. Im Vordergrund stehen Schritte und Techniken mediativen Handelns, die in eigenen Situationen sowohl präventiv als auch deeskalierend eingesetzt werden können.
Hierarchien und komplexe Organisations-Strukturen
Leitung: Katja Windisch
Komplexe Organisationsstrukturen stellen aufgrund ihrer fachlichen und administrativen Heterogenität sowie vielfältigen Interaktions- und Ansprechpartner/innen hohe Anforderungen an die Kommunikations- und Koordinationskompetenzen von Koordinations- und Leitungspersonen.
Der Kurstag widmet sich ausgehend von systemischen Überlegungen zu den spezifischen Team- und Arbeitskontexten in Organisationen und Unternehmen angepassten Formen der Konfliktprävention (insbesondere Modellen zu konstruktivem Führungsverhalten und Interaktionsqualität), sowie situativen Deeskalationsmöglichkeiten und Formen nachhaltiger, konstruktiver Konfliktbearbeitung.
Umgehen mit Macht und Asymmetrien
Leitung: Katja Windisch
Konflikte haben immer auch mit Macht zu tun. Die (bewussten oder unbewussten) Durchsetzungsformen sozialer Macht bzw. Machtfaktoren können dabei sowohl in familialen als auch organisationalen Konfliktsituationen äusserst vielfältig sein und auf der (glaubhaften) Verfügung über instrumentelle Faktoren basieren (Wissen, Geld, «Beziehungen» u. ä.), aber auch Akte kommunikativer Schmähung und Exklusion, oder solche ostentativer Passivität und Opferhaltung umfassen.
Ziel des Kurstages ist es, verschiedene Formen sozialer Macht mit Hilfe eines sozialwissenschaftlichen Instrumentariums von Begriffen und Ansätzen zu erkennen und vor dem Hintergrund verschiedener Konstellationen sozialer Beziehungen, Gebilde und Systeme (deutend) zu verstehen, um damit adäquat umgehen zu können.
Emotionen
Leitung: Katja Windisch
Konflikte rufen als Zustände erlebter subjektiver Beeinträchtigung durch Handlungen (oder Unterlassungen) von Interaktionspartner/innen in besonderem Masse Emotionen hervor, die in ganz unterschiedlichen Facetten und Ausdrucksformen – in Form von Eskalationen – auch immer wieder zu den grossen Herausforderungen gelingender Konfliktbewältigung gehören.
Ziel des Kurstages ist es, anhand konkreter Fälle verschiedene Umgangsformen und Steuerungsmöglichkeiten zu diskutieren und zu erproben, die es ermöglichen, konstruktive Konfliktbearbeitung bzw. einen mediativen Interaktionszusammenhang zu erhalten (oder wieder zu erlangen).
Ambivalenz
Leitung: Katja Windisch
Wenn Menschen zwischen gegensätzlichen Optionen hin und her schwanken und sich nicht entschliessen können, kann dies Konfliktlösungen quälend blockieren. Liegen Ambivalenzen einzelner Beteiligter zugrunde, führen sachliche (Er)Klärungen und/oder Druck oft nur zu grösserer Stagnation und Verweigerung. Ambivalenzen zu erkennen und sich in Methodenwahl und Zeitmanagement darauf einzustellen, kann hingegen Chancen für die Betroffenen und nachhaltige Lösungen im Konfliktfall eröffnen. Als fruchtbar erweist sich hierfür ein Ambivalenzkonzept, das ursprünglich der Psychologie entstammt und im Zentrum des Kurstages steht.
Alter
Leitung: Jutta Durst
Unsere Lebenserwartung ist so hoch wie nie zuvor. Die Beziehungen innerhalb der Familien verlängern sich. Die Vielfalt der Lebensentwürfe der älteren und alten Menschen nimmt zu. Daraus ergeben sich neue Fragen – in den Familien und in den unterstützenden Institutionen. Das Aushandeln von Bedürfnissen, Handlungs-spielräumen und Grenzen ist komplexer geworden. Mediatives Handeln im Bereich «Alter» verlangt von uns spezifisches Wissen und eine erhöhte Sensibilität.
In diesem Kurs diskutieren wir, wie wir unsere Methoden und Settings anpassen können. Auch ältere und alte Menschen sollen sich willkommen fühlen und mitreden können. Wir reflektieren unsere eigenen Erfahrungen und (Alters-)bilder. Spezifische Umstände und biografische Ereignisse machen Personen besonders vulnerabel. In dem Zusammenhang sprechen wir über Demenz und Migration. Wir adaptieren Methoden der transkulturellen Kompetenz. Und wir üben uns in «einfacher Sprache». Wir vertiefen das Thema «Scham». Eine Emotion, die Beziehungen zerstören kann. Wir lernen, hinter welchen Verhaltensweisen Scham und Schamabwehr liegen können.
Unterlagen zum Download
Hier finden Sie das vollständige Curriculum als pdf zum Herunterladen und Ausdrucken:
Curriculum Mediative Kompetenz.
Presseartikel
Wenn es bereits brodelt – kmuRUNDSCHAU
Thema | perspectiva Seminare Mediation Mediative Kompetenz Konstruktive Konfliktlösung in Organisationen und Unternehmen |
Dauer | jeweils 1 Tag |
Leitung | |
Ort | Ausbildungsinstitut perspectiva in Basel: Auberg 9 | 4051 Basel Hier gehts zum Situationsplan Basel |
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