Traumasensibles Coaching
Teil I
Ein «Sicherer Ort» ist nicht nur für Klient*innen wichtig, sondern auch für Coach*innen und Mediator*innen selbst. Erst wenn wir diesen für uns gefunden haben, können wir ihn auch in der Begleitung anderer vermitteln. Dabei unterstützen uns Kenntnisse über hirnorganische Zusammenhänge sowie das Verständnis von Übertragungsphänomenen.
Im Seminar werden diese komplexen innerpsychischen Prozesse mit praxisnahen Tools, Materialien und anschaulichen Bildern vermittelt, sodass sie direkt ins eigene Coaching- und Mediationsrepertoire integriert werden können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Erkennen von Trauma-Symptomen und dem angemessenen Umgang damit im Coaching.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Reflexion der eigenen Rolle: Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen von Coaching (und anderen Beratungsformaten)? Ab wann beginnt der Bereich therapeutischer Arbeit, der anderen Berufsgruppen vorbehalten ist? Wie können Coaching und Therapie einander sinnvoll ergänzen – und wann könnte Coaching die Stabilisierung von Klient*innen sogar erschweren?
Durch zahlreiche Fallbeispiele aus der Praxis der Teilnehmenden werden die eigenen Kompetenzen in Beratungsmethoden, Gesprächsführung und im Schaffen „Sicherer Orte“ erweitert und vertieft.
Was haben Sie konkret von einem Seminarbesuch? (Lernziele)
- Sie gewinnen Grundlagenwissen zu Trauma und lernen, typische Symptome im Coaching zu erkennen.
- Sie erfahren, wie Sie einen sicheren Rahmen schaffen und Klient*innen Stabilität und Orientierung vermitteln.
- Sie reflektieren Ihre eigene Rolle und lernen, die Grenzen zwischen Coaching und Therapie klar einzuschätzen.
- Sie erweitern Ihr Repertoire um praxisnahe Tools, Methoden und Gesprächstechniken, die sich sofort anwenden lassen.
- Sie stärken Ihre Fähigkeit, Ressourcen und Kompetenzen von Klient*innen bewusstzumachen und zu fördern.
- Sie üben anhand von Fallbeispielen aus Ihrer Praxis, das Gelernte direkt umzusetzen.
Für wen eignet sich das Seminar? (Zielgruppen)
Dieses Seminar richtet sich an:
- Coach*innen, die ihre Arbeit durch traumasensible Methoden erweitern möchten
- Mediator*innen, die mit emotional belasteten Parteien arbeiten
- Berater*innen, Supervisor*innen und Trainer*innen, die Menschen in Veränderungsprozessen unterstützen und dabei traumasensibel handeln wollen
- Fach- und Führungskräfte in sozialen, pädagogischen oder gesundheitsnahen Bereichen
- Interessierte aus verwandten Professionen (Psycholog*innen, Therapeut*innen, Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe, Seelsorge oder Krisenbegleitung)
Das Seminar ist sowohl für Einsteiger*innen als auch für erfahrene Profis in Beratung, Coaching, Mediation etc. geeignet. Es kann zudem als Wahlmodul für die Ausbildung Systemische*r Coach*in BSO angerechnet werden.
Kompetenzen / Kenntnisse
Handlungskompetenzen
- Methoden anwenden, um mit Klient*innen einen „Sicheren Ort“ zu gestalten
- Gesprächsführungstechniken einsetzen, die traumasensibel und ressourcenorientiert sind
- Praktische Tools, Materialien und Visualisierungen in Coaching- und Mediationsprozesse integrieren
Haltungskompetenzen
- Achtsamkeit und Sensibilität im Umgang mit Klient*innen entwickeln
- Grenzen der eigenen Rolle respektieren und klar kommunizieren
- Eine ressourcenorientierte und wertschätzende Grundhaltung einnehmen
- Offenheit für die Selbstreflexion und Weiterentwicklung der eigenen Rolle zeigen
Wahrnehmungskompetenzen
- Anzeichen von Trauma-Symptomen, Überforderung oder Retraumatisierung erkennen
- Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene wahrnehmen
- Eigene Stresssignale und Reaktionen im Coachingprozess reflektieren
- Unterschiede zwischen Coaching- und Therapiesituationen einschätzen
Handlungssituationen (konkrete Anwendungskontexte)
- Coaching- oder Mediationsgespräche mit potenziell belasteten Klient*innen sicher gestalten
- Situationen meistern, in denen Klient*innen emotionale Instabilität zeigen
- Fälle erkennen, in denen Coaching an seine Grenzen stößt, und verantwortungsvoll weiterverweisen
- Fallbeispiele aus der Praxis analysieren und auf eigene Coaching-Situationen übertragen
Ressourcen (Kenntnisse, Fähigkeiten, Haltungen)
- Kenntnisse:
- Grundlagenwissen zu Trauma und hirnorganischen Prozessen
- Wissen über Abgrenzung zwischen Coaching und Therapie
- Überblick über traumasensible Methoden und Werkzeuge
- Fähigkeiten:
- Gestaltung sicherer Rahmenbedingungen im Coaching
- Aktivierung von Ressourcen und Stärken der Klient*innen
- Einsatz von Visualisierungen und Materialien zur Veranschaulichung komplexer Prozesse
- Haltungen:
- Respektvolle, traumasensible Grundhaltung
- Selbstfürsorge und Bewusstsein für den eigenen „Sicheren Ort“
- Verantwortungsbewusstsein in der Abgrenzung professioneller Rollen
Thema | perspectiva Seminare Coaching: Traumasensibles Coaching Teil I |
Dauer | 4 Tage (2x2 Tage) |
Leitung | |
Ort | Ausbildungsinstitut perspectiva in Basel: Auberg 9 | 4051 Basel Hier gehts zum Situationsplan Basel |
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