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Ausbildungsinstitut perspectiva

perspectiva Impulse

Was aufgeheizte Debatten befrieden hilft

«Wenn Krieg die gewaltsame Lösung eines Konflikts ist, dann ist Frieden nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern vielmehr die Fähigkeit, Konflikte ohne Gewalt zu lösen», stellt C. T. Lawrence Butler, amerikanischer Autor und Aktivist, fest. Der gemeinte Unterschied wird sichtbar, wenn sich Auseinandersetzungen über Fragen und Themen direkt zu erbitterten Kontroversen aufheizen, indem unterschiedliche Meinungen allein schon als Zumutung und Bedrohung empfunden werden.

Dabei geht es nicht darum, Differenz an sich zu fürchten. Helfen würde schon, die Dialogfähigkeit zu stärken, anstelle fortwährend in den Modus Kampf zu verfallen. Insofern stellt sich die Frage nach Kommunikations- und Umgangsformen, die Zusammenhänge ergründen, Verständigung unterstützen und ein Denken fördern, das tiefer unter die Oberfläche geht, um dort auf Verbindendes und Verbindliches abzustützen.

Genau hier setzen Ansätze wie Mediation und mediationsanaloge Supervision, Hypnosystemische und Gewaltfreie Kommunikation an. Sie können gesichtswahrend Affekte, Interessen und Bedürfnisse, die unter sozialen Spannungsverhältnissen liegen, erfassen. Nicht selten geht es in lautstarken Auseinandersetzungen eigentlich um innere Konfliktlagen, stehen hinter proklamierten moralischen Normen und Rechthaberei verdrängte Impulse, etwa nach Autonomie, oder innere Ambivalenz. Diese bewusst zu machen, lässt sie gestaltbar werden, so dass innerer und äusserer Frieden möglich werden.

Mediation als Konfliktpräventions- und Lösungs-Methode wie auch die genannten Kommunikationsansätze und supervisorische Tools helfen, Gegensätze auszuhalten und durchzuarbeiten, indem sie den Fokus auf das lenken, was in Debatten hinter Positionen steht. Damit ermöglichen sie Dialog und Lösungsfindung und schaffen es, soziale Orte zu befrieden. Ihre Funktionsweise basiert dabei nicht darauf, Widersprüchliches und Differenzen abzulehnen oder zu missbilligen, sondern vielmehr anzunehmen und durch neue Perspektiven bewusst, integrierbar und bearbeitbar zu machen, kurz: friedlich zu lösen.