perspectiva Impulse
Kompetenzen für den Wandel
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind", lautet eine Einsicht Albert Einsteins nach dem Zweiten Weltkrieg, der am 1. September vor 85 Jahren begann. Wie weit sind wir seither?
Gemäss der Konfliktdatenbank der schwedischen Universität Uppsala, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Daten zu kriegerischen Auseinandersetzungen auswertet, war 2023 das Jahr mit der höchsten Anzahl aktiver staatlicher bewaffneter Konflikte und sehr vielen Todesopfern weltweit.
Gleichzeitig wäre Wissen über Konflikte und ihre konstruktive Lösung grundsätzlich vorhanden. Offenbar ist es aber zu wenigen bekannt und wird daher zu wenig genutzt. Dabei sind im Kern ungelöst bleibende Konflikte, die nach langer Zeit nur enden, weil Energie und Ressourcen erschöpft sind, die häufigsten Gründe für nächste Eskalationen.
Was also wären alternative Denkweisen, um echten Frieden zu schaffen und Konflikte nachhaltig und gewaltfrei zu lösen? Mediation und mediatives Handeln wie auch die Gewaltfreie Kommunikation setzen nicht bei den strittigen Positionen, sondern den dahinter liegenden Interessen und Bedürfnissen der Beteiligten an. Diese grundsätzlichen Bestrebungen, Anliegen, Werte gilt es herauszuarbeiten, um dafür zunächst ein gegenseitiges Verständnis resp. Respekt ihrer Daseinsberechtigung und damit eine Basis für gemeinsame Lösungssuche zu erlangen.
Sowohl Mediation wie auch Gewaltfreie Kommunikation sind dabei von allen erlernbar und können allen in ihren jeweiligen Kontexten nützen. Sie sind anwendbar in sozialen Beziehungen, Familien, Nachbarschaft, Schulen, Wirtschaft und Gesellschaft bis hin zur makropolitischen Ebene. Betreffend der Relevanz von Kompetenzen für Alltagskontexte formulierte übrigens einst Winston Churchill: „Es ist einfacher, eine Nation zu führen als vier Kinder zu erziehen.“