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Ausbildungsinstitut perspectiva

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Was wir heute tun

«Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.» Diesen Satz diktierte Boris Pasternak 1960 in seinem letzten Interview dem Magazin «The Week». Pasternak, im Westen gefeierter Autor des Romans «Doktor Schiwago», hatte zwei Jahre zuvor den Literatur-Nobelpreis abgelehnt, um seine Familie zu schützen. Obwohl sein Roman in der Sowjetunion nicht erscheinen durfte und er selbst geschmäht wurde, vertrat er die Meinung:

«Wir dürfen uns nicht hoffnungslos oder hilflos fühlen, sondern müssen jede noch so kleine Gelegenheit nutzen, um der Welt um uns herum zu Frieden, Produktivität und menschlicher Brüderlichkeit zu verhelfen.»

Weihnachten erinnert uns daran, wie unscheinbar und klein Grosses beginnen kann. Entscheidende Impulse können überall entstehen. Wichtig ist, anzufangen. Entscheidend wäre aber auch, uns bewusst zu machen, wie wir unsere Welt wirklich wollen. Und was hätten wir heute getan, wenn wir in einigen Jahren rückblickend sagen: Das war der erste Schritt? Der mutige Entschluss? Die entscheidende Wendung? Wovon wünschen wir uns am meisten, dass es anders wäre? Welches wäre ein erster konkreter Schritt in diese Richtung? Und was könnte unser Beitrag sein?

Pasternaks «Doktor Schiwago» besticht übrigens nicht damit, dass seine Protagonist*innen historische Heroen sind. Im Gegenteil. Sie taumeln, geworfen in eine Zeit des Krieges und der Revolution, in der Schwebe ihrer Leben, zwischen Liebe und Verpflichtung, Fremdbestimmung und Schmerz.

Die Botschaft Pasternaks ist so kurz wie eindringlich: «Der Mensch wird geboren, um zu leben und nicht etwa, um sich auf das Leben vorzubereiten.»